Schwarzwaldverein wandert 4 Tage im Dahner Land

Seit mehreren Jahren verbindet die Wandervereine Odenwaldklub Neckarbischofsheim und der Schwarzwaldverein Schiltach + Schenkenzell eine Freundschaft. Im jährlichen Wechsel gegenseitiger Besuche sollte das 5-jährige Jubiläum jetzt im Pfälzer Wald gefeiert werden, genau an dem Ort, wo einst die Freundschaft begann.

Das Dahner Land in der Pfalz gehört zu den beliebtesten und schönsten Wanderregionen Deutschlands. Die hohe Dichte an Burgen und Ruinen und die zahlreichen monumentalen Buntsandstein-Felsen, die ihre Entstehung in der Trias vor 250 Mio Jahren hatten, geben ein unverwechselbares Bild. Die sanften Hügel und der Mischwald bilden ein Kontrast zum relativ dunklen Schwarzwald und bieten einzigartiges, abwechslungsreiches Wandererlebnis.

Schon am Anreisetag trafen sich beide Wandervereine unterwegs in Wilgartswiesen. Nach der herzlichen Begrüßung startete die Gruppe gemeinsam ihren 1. Premiumweg „Biosphären Burg Tour“. Auf angenehm zu laufenden Waldpfaden, leicht bergan an riesigen Felsen vorbei, erreichte sie bald die Burgruine Falkenburg. Sie ist eine typische Felsenburg aus dem Mittelalter des 11. bis 12. Jahrhunderts. Die Burgen mit ihren schmalen und engen Treppen und in den schroffen rohen Felsen geschlagene Räume und Kammern, krönen die bewaldeten Kuppen der Pfalz. Die noch sichtbaren Spuren mühsamer Arbeit mit einfachen Mitteln flößt Achtung und Ehrfurcht ein. Vom höchstgelegenen Teil des Burgfelsens, der Oberburg, hat man fantastische Rundblicke in den Pfälzer Wald und die nahegelegenen Orte. Dem Weg folgend erreichten die Wanderer das imposante Deichenwand Massiv. Hier gibt es erneut einen tollen Aussichtspunkt. Ein kurzes stahlseilgesichertes Wegestück stellte niemand vor ein Problem. Der Rest der Route führte durch den Biosphärenpfad, der mit seinen zahlreichen Hinweistafeln die Besucher über heimische Vegetation und Tiere informiert. Die Gastwirte der gemeinsamen Unterkunft erwarteten die Gäste bereits und nach einem kulinarischen Menü mit heimischer Kost endete der Tag in ausgelassener Stimmung.

Der nächste Tag sollte einer weiteren Premiumtour gewidmet sein, dem „Felsenwald“ bei Pirmasens. Auf der Hinfahrt zum Ausgangspunkt noch von Regen begleitet, hatte Petrus Einsicht mit den Wanderern und schon bald verflogen die dunklen Wolken und machten dem Sonnenschein Platz. Die Bezeichnung „Premium“ macht seiner Bezeichnung alle Ehre, denn der weiche, federnde Weg im lichtdurchfluteten Buchenwald bietet reines Wandervergnügen. Die wie Perlen aneinandergereihten Felsmassive mit dem Felsentor als Highlight beeindrucken, sodass immer wieder Pausen zum Bestaunen eingelegt wurden. Auch an diesem Abend stand die Geselligkeit beider Wandervereine im Mittelpunkt. Bei einem Video mit einem Rückblick auf die gemeinsamen Wandertouren der letzten Jahre wurde so manche Erinnerung wieder geweckt.

Am 3. Tag stand eine weitere Premiumtour auf dem Programm: der „Dahner Felsenpfad“. Der beliebte und wohl bekannteste Rundweg ist zwar nur ca. 13 km lang, beansprucht allerdings den ganzen Tag, schon allein wegen seiner vielen Attraktionen. Nur wenige Wanderwege in Deutschland können mit solch einer Fülle von Highlights am Wegesrand einem Vergleich standhalten. 15 spektakuläre Stationen mit über 50 Meter hohen Sandsteinformationen laden zum Rasten und Bestaunen ein. Ein Felsdurchbruch, durch den man sich hindurchzwängen muss von und Felsmassive, von denen einige mit Leitern und Treppen bestiegen werden können, schaffen ein wenig Abenteueratmosphäre. Auf deren Aussichtsplattformen hat man fantastische Panoramablicke in die Dahner-Landschaft. Ein geologischer Rückblick der Felsen führt 250 Millionen Jahre zurück, als es hier nichts als Wüste, Sand, Staub und Schlamm gab, und so im Laufe der Zeiten von reißenden Wassern zu bizarren Felsen und barocken Türmen geformt wurden. Es sind wahre Kunstwerke der Natur. Auch die Wegführung mit ihren schmalen und weichen Waldböden im Halbschatten des lichten Laubwaldes, auf denen man wie auf einem Teppich läuft, kann Pluspunkte sammeln.
Für die Odenwälder Freunde war die Zeit des Abschiedes gekommen, nicht ohne die Schwarzwälder für das nächste Treffen im kommenden Jahr im Odenwald einzuladen.
Der SWV Schiltach + Schenkenzell hatte noch einen weiteren Tag mit einer Premiumtour auf dem Programm: das Burgenmassiv Altdahn. Die Halbtagestour führt oberhalb der Stadt Dahn zur größten Burgenanlage der Pfalz mit ihren Burgen Altdahn, Grafendahn und Tanstein mit fast 200 Metern Länge.  Auf fünf nebeneinanderstehenden Buntsandsteinfelsen erheben sich die Ruinen der drei Wehranlagen. Urkundlich werden die Burgen bereits in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erwähnt.  Bei wechselnden Besitzern wurde die Burg mehrfach zerstört, dann im Dreißigjährigen Krieg und in den Französischen Kriegen wurden nahezu alle Burgen der Pfalz fast völlig zerstört. Beeindrucken können aber auch heute noch die für die Felsenburgen charakteristischen in die Felsen gemeißelten engen Steintreppen, Gänge und Kammern. Ebenfalls die Zisternen, Brunnenschächte und noch erhaltenen Pferdetränke entführen den Besucher auf eine Zeitreise in das Mittelalter. Im Schein der Sonne tummelten sich ganze Scharen von Eidechsen auf den Mauern und beäugten neugierig die seltsamen Besucher. Oberhalb der Ringmauer auf dem Palas hat man einen traumhaften Blick über den Pfälzerwald.

Erst am späten Nachmittag war die Zeit für die Heimreise gekommen. Wieder zurück in Schiltach ließ die Gruppe ihre Erlebnisse bei einem gemeinsamen Abschluss Revue passieren.

Bilddatei Dahner Land