Wanderung auf dem Kirchberg-Rundweg in Sulz-Renfrizhausen

13 Wanderer/*innen des Schwarzwaldvereins Schiltach + Schenkenzells scheuten nicht die Wettervorhersage mit Regenwetter und folgten dem Wanderführer Martin Janetzko auf seiner Rundwanderung auf dem Kirchberg-Rundweg. Das Wetter präsentierte sich dann auch besser als vorausgesagt und so wurden erst am Ende der Tour die Regenschirme in Anspruch genommen.

Von der Ortsmitte ging es zunächst bergan zum Burgstall, dem Hausberg des Ortes. Vom höchsten Punkt der Wanderung, dem Wandbühl, gibt es einen weitläufigen, schönen Panoramablick auf den Rammert und die Schwäbische Alb, von der Burg Hohenzollern bis zum Lemberg. Über den Kirchberg führte der Weg über Wiesen und Wege zum nahegelegenen Kloster Kirchberg.

Die große Anlage in der Obhut des ehemaligen Dominikanerordens mit ausschließlich adeligen, frommen Nonnen blickt auf eine lange Geschichte bis zu ihrer Gründung im Jahr 1237 zurück. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts ging das Kloster im Zuge der Säkularisierung in staatlichen Besitz über und beherbergt heute neben der Kirche und der Katharinen Kapelle noch Kunstausstellungen, ein Gästehaus für Ackerbauschulung sowie Seminarräume. Die Mauern rund um die Klosteranlage mit dem Burgtor sowie der Nonnenfriedhof sind noch stumme Zeugen einer jahrhundertalten Geschichte. Eine Hütte auf dem Rückweg zum Ausgangspunkt war ein willkommener Unterstand zum Schutz vor einem kurzen aber heftigen Regenschauer.
Auf der Rückfahrt nach Schiltach hatte der Wanderführer eine Unterbrechung mit einer Besichtigung des landwirtschaftlichen Betriebes Schlatthof bei Oberndorf mit Milchvieh und einer Biogasanlage organisiert.
150 Milchkühe (und nochmals so viel Jungvieh) liefern täglich 8.000 Liter Milch, wobei der Betrieb mit 4 Personen weitgehend automatisch abläuft. Die 2 automatischen Melkmaschinen fanden dabei reges Interesse der Wanderer. Das Futter wird nahezu ausschließlich aus der eigenen Landwirtschaft bezogen, sodass trotz massivem Geräteeinsatz für die Bauern nur wenig Urlaub und Freizeit übrigbleibt. Die auf dem Hof anfallende Gülle, der Mist und sonstige landwirtschaftliche Abfälle werden komplett in der Biogas Anlage aufbereitet und die Biomasse in einem Vergärungsprozess in energiereiches Gasgemisch und dann in Strom über Generatoren gewandelt. Das getrocknete Restgärsubstrat ist ein hochwertiges Düngemittel und wird wieder der Landwirtschaft zugeführt, sodass die Stromerzeugung mit Biogas in ihrer Klimabilanz CO2-neutral und nachhaltig ist. Die 200 KW-Anlage des Schlatthofes liefert so viel Strom, dass das nahegelegene Dorf Boll mit 800 Einwohnern komplett versorgt werden könnte. Die Gäste aus Schiltach bedankten sich für die informative Führung, wobei die zahlreichen Fragen keine Lücken offenließen.
in einem nahegelegen Gasthof wurde dann noch trotz vorgerückter Stunde ein Abschluss mit angeregter Unterhaltung und einem Dank an den Wanderführer gefeiert.

Bildserie Kirchberg Rundweg