Der Schwarzwaldverein Schiltach + Schenkenzell freute sich über die große Teilnehmerzahl von 36 Wanderfreunden, die der Einladung zu einer Themenwanderung in den Nationalpark Schwarzwald gefolgt sind.

Wanderung auf dem Lotharpfad und am Buhlbachsee

Der Schwarzwaldverein Schiltach + Schenkenzell freute sich über die große Teilnehmerzahl von 36 Wanderfreunden, die der Einladung zu einer Themenwanderung in den Nationalpark Schwarzwald gefolgt sind.

Nach der Anfahrt über die Schwarzwaldhochstraße führte die Wanderführerin Marita Waidele die Gruppe bei idealem Wanderwetter mit Sonnenschein zunächst durch eine Heidelandschaft auf den Panoramaweg am Lotharpfad. Die weitläufigen Aussichten mit Postkartenidylle auf die Höhenrücken des Nordschwarzwaldes und auf die Vogesen bis zu den Alpen im Hintergrund waren immer wieder willkommener Anlass zum Stehenbleiben. Bald war der Einstieg in den Lotharpfad erreicht, ein Lehr- und Erlebnispfad mit Rückblick auf den Jahrhundertsturm „Lothar“. Mit seiner ungeheuren Wucht riss er 1999 eine Schneise der Zerstörung und hinterließ eine großflächige Kahlfläche, bei der nach wenigen Stunden 15 Millionen gefällte Bäume und 40.000 Hektar verwüstete Waldgebiete zurückblieben. Um Interessierten das Bild der Verwüstung veranschaulichen zu können, hat das Staatl. Forstamt ein Steg mit Leitern, Treppen und Aussichtsplattformen mitten durch die unwegsame Kahlfläche gebaut. Heute, nach 20 Jahren, hat sich die einst öde und zerstörte Landschaft, dem Wirken der Natur selbst überlassen, wieder regeneriert. Insekten, Pilze, mannshohe Farne und ein Mischwald haben sich einen neuen Lebensraum geschaffen. Nur noch einige fast verwitterte Baumstümpfe sind stumme Zeugen der einstigen Verwüstung und die bereits mehrere Meter hohen neuen Bäume verwehren jetzt den Blick von den Aussichtsplattformen in die Ferne. Eindrucksvoll und mit Respekt konnten die Wanderer nachempfinden, zu welcher Leistung die Natur mit ihren Selbstheilungskräften fähig ist, wenn der Mensch keinen Einfluss nimmt.
Am Wanderparkplatz des Lotharpfades gab es ausreichende Sitzplätze und so wurde vor dem nächsten Etappenziel eine ausgiebige Vesperpause eingelegt.

Das zweite Thema der Wanderung führte nun historisch 115.000 Jahre weiter zurück in die Würmeiszeit. Gegen Ende der Eiszeit vor 10.000 Jahren, in der es im Schwarzwald langsam wärmer wurde, bildeten sich auf dem Gletscher durch Abtauen des Eises Gletscherströme und zusammen mit Schutt, Steinen und Geröll bildeten sich Karseen. Der Buhlbachsee ist einer von heute noch fünf existierenden Karseen auf Baiersbronner Gemarkung, der das Themenziel der Wanderführerin war. Nach Überquerung der B500 führte der Weg im Nationalpark zunächst auf einem breitem Schotterweg, dann parallel zum träge fließenden Buhlbach auf einem angenehmen schmalen Weg bergab ins Tal. Nach einem kurzen Aufstieg danach war dann der verträumt liegende Buhlbachsee erreicht. Die sich auf der Oberfläche des Sees spiegelnden Bäume und die auf dem Wasser tanzenden Mücken gaben eine gute Kulisse für eine Vesperpause an den Ufern des Sees. Trotz der idyllischen Aussicht war unübersehbar, dass der Buhlbachsee zunehmend verlandet und in absehbarer Zeit ein Hochmoor wird. Bereits jetzt schwimmt mitten im See eine mit Moorbirken bewachsene Insel, eine Besonderheit unter den Baiersbronner Karseen, ein Idyll in unberührter Natur.
Nach der Pause erwarteten die Wanderer einen Anstieg auf schmalem attraktivem Wurzelpfad in Serpentinen durch Wald bis zum Ausgangspunkt an der B500.

In Schömberg hatte die Wanderführerin bereits eine Einkehr in einer Gaststätte organisiert, wo die Tour ihren Abschluss fand.

29.8.2019

Bilder zu Lotharpfad und Buhlbachsee