Eine 3-tägige Hüttenwanderung im Alpsteingebirge im Kanton Appenzell versprach 17 Mitgliedern und Gästen des SWVs ein eindrucksvolles und anspruchsvolles Wandervergnügen. Gleich nach der Anfahrt im Appenzeller Tal führten die Wanderführer Christian und Hannelore Stolzenberg die Gruppe bei strahlendem Sonnenwetter zunächst über Wiesen, dann auf steinigen Wegen und Wurzelpfaden durch einen Wald stetig bergauf.

Eine 3-tägige Hüttenwanderung im Alpsteingebirge im Kanton Appenzell versprach 17 Mitgliedern und Gästen des SWVs ein eindrucksvolles und anspruchsvolles Wandervergnügen. Gleich nach der Anfahrt im Appenzeller Tal führten die Wanderführer Christian und Hannelore Stolzenberg die Gruppe bei strahlendem Sonnenwetter zunächst über Wiesen, dann auf steinigen Wegen und Wurzelpfaden durch einen Wald stetig bergauf.An einer steilen, schroffen Felswand konnten die Kletterkünste einiger Bergsteiger beobachtet werden. Im anschließenden offenen Gelände schätzten die Schwarzwälder Wanderer die typische Atmosphäre der Schweizer Landschaft mit den weitläufigen Rinderweiden, den bewaldeten Bergkuppen und darüber die teilweise noch schneebedeckten steilen Alpsteinmassive.                                Bald war das Höhengasthaus Ebenalp erreicht, wo man sich auf der sonnigen Terrasse das typische Saftgetränk der Region schmecken ließ. Am nachfolgenden Äscherhaus vorbei, ein spektakulär unterhalb einer hohen Felswand direkt am steilen Abhang gebautes Gästehaus, gelangte die Gruppe zum „Wildkirchli“ mit seinem Höhlendurchstieg. In den Höhlen dort diente eine vor über 400 Jahren von Kapuzinermönchen gebaut Kapelle und ein Altar als Andachtsort. Über 200 Jahre wurde dann der exponierte Ort von Eremiten bewohnt. In der Geschichte weiter zurückliegend wurde die Höhle von mehreren hundert Bären genutzt.

Nun ging es weiter bergan, denn bis zum Nachtlager im Berggasthaus mussten noch einige Höhenmeter bezwungen werden. Die Wald- und Wiesenpfade mit ihren Gräsern und Blumen am Wegesrand wechselten bald in den alpinen Charakter des Schäfler. Die phantastischen Panoramabilder entschädigten für die Anstrengung und den Schweiß und nach 1100 Höhenmetern war dann das Höhengasthaus Schäfler unterhalb des Säntis erreicht, wo die Gruppe aus Schiltach bereits erwartet wurde. In der gemütlichen Stube nahmen die Gäste bei angeregter Unterhaltung das Abendessen ein und auch dem typischen Spezialbier mit Saft - „Pschorrle“ - wurde eifrig zugesprochen. Nach dem Essen war noch genügend Zeit für einen krönenden Ausblick und so konnte man in der Abenddämmerung das Schweizer Bergpanorama Alpsteingebirge mit den Gipfeln Säntis und Altmann und auf der anderen Seite das Allgäu und den Bodensee bestaunen, bevor auf dem einfachen Matratzenlager die Nachtruhe angesagt war. In der Nacht gab es dann das angesagte kurze aber heftige Gewitter mit Regen. Da der Hüttenwirt dringend von der geplanten Gipfelwanderung auf den Säntis und den Lisengrat abriet, entschlossen sich die Wanderführer kurzerhand für eine Alternativroute am nächsten Tag.

 Der Morgen kündigte sich zwar mit leichter Bewölkung und sonnigen Abschnitten freundlicher als erwartet an, dennoch wurde aus Sicherheitsgründen auf Anraten an der Routenänderung festgehalten. Um die Bergkuppe am Schäfler herum führte ein schmaler Pfad am steilen Hang mal auf, mal ab, herunter zur Berghütte Messmer. Die teilweise ausgesetzten Wege mit Drahtseilsicherung und einer Leiter im Felsen erforderten Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Immer wieder konnte man in den Verschnaufpausen grandiose Fernsichten auf das Alpsteinmassiv gegenüber und den Seealpsee unten im Tal mit seinen idyllischen Ortschaften genießen. Nach einer Pause am Messmer musste wieder ein fast 300 Meter hoher Anstieg auf die Ageteplatte bezwungen werden, bevor ein erneuter Abstieg zum Höhengasthaus Meglisalp führte. Nach einer längeren Mittagspause auf der sonnigen Terrasse wurde der letzte Tagesabschnitt in Angriff genommen: der 600 Meter hohe Aufstieg auf den Rotsteinpass. Die schmalen Bergpfade führten bald an die Schneefallgrenze und die Temperatur senkte sich merklich. Dichte Nebelschwaden zogen über den Kamm und hüllten die Landschaft in ein undurchsichtiges Grau. So war man froh, dass bald die Kontur der Rotsteinpasshütte im Nebel sichtbar wurde, gerade noch rechtzeitig vor Einsetzen des Regens. Auch hier wurde die Gruppe bereits erwartet und das bestellte Essen aufgetischt. In ausgelassener Stimmung verflog der Abend schnell, bevor sich alle im Nachtquartier auf den Matratzen zur Ruhe begaben.

Der 3. Tag kündigte sich bereits morgens mit Nieselregen an und so brachen die Teilnehmer nach dem Frühstück mit Regenkleidung zu ihrem Abstieg auf. Obwohl sich im Laufe des Vormittags der Regen verstärkte und auch die Sicht im Wolkenband eingeschränkt war, konnte das Schmuddelwetter die gute Laune der Wanderer nicht trüben. Das Pfeifen der neugierigen Murmeltiere aus sicherer Entfernung im felsigen Gelände verriet ihre Anwesenheit. Ein schmaler steiniger Weg querte ein Schneefeld, passierte einsame Bergalmen und auf Wirtschaftswegen erreichte die Wanderschar nach über 1000 Höhenmetern den Talort Wildhaus auf der anderen Seite der Alpsteinkette.  Bus und Bahn brachten schließlich alle wieder zurück an den Ausgangsort, wo man die Heimfahrt nach Schiltach antrat.

Mit einer Tüte Appenzeller Spezialitäten bedankten sich die Teilnehmer beim Wanderführerpaar für die hervorragende Organisation.

30.7.2019

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