Obwohl die Wettervorhersage nicht gerade ideales Wanderwetter versprach, ließen es sich einige Mitglieder des Schwarzwaldvereines Schiltach + Schenkenzell nicht nehmen, der Wanderführerin Marita Waidele auf ihrer Themenwanderung in die Wiege des Bollenhutes zu folgen.
Der Bollenhut mit seiner Tracht ist neben dem Schwarzwälder Schinken weit überregional zum Markenzeichen des Schwarzwaldes geworden, aber nur den Wenigsten ist bewusst, dass es sich dabei tatsächlich um die lokale Tracht dreier Gemeinden im Kinzigtal handelt: Kirnbach, Gutach und Hornberg. Ihrer Tradition bewusst, wird dieser Brauch seit etwa 1750 bei Veranstaltungen, Festen und öffentlichen Auftritten gepflegt und bilden auch heute noch zentrale Höhepunkte des kulturellen Lebens dieser Gemeinden. Die Wanderführerin leitete die Gruppe auf den von der Gemeinde Kirnbach liebevoll erstellten idyllischen „Bollenhut Talwegle“ entlang des sanft plätscherndes Kirnbaches, vorbei an typischen wunderschön hergerichteten Häusern und Gärten und einem guten Dutzend liebevoll gepflegter Bauernhöfen an den Hängen in typischer Schwarzwälder Bauart. Im oberen Teil der Wanderung gelangten die Wanderer zur Jockeleshofmühle, eine sehenswerte historische Mühle, die noch voll funktionsfähig ist. Die beschauliche Ansicht war ideale Gelegenheit für eine längere Vesperpause. Auf dem Weiterweg wechselten sich zahlreiche Schnitzereien ab mit Thementafeln, auf denen die Bollenhuttracht und die Kirnbacher Kurrende (örtlicher Trachtenverein) dem Wanderer nähergebracht wird. An der Kirche und dem Rathaus vorbei führte die Route aufwärts zum Winterberg mit herrlichen Aussichten zum Ausgangspunkt zurück. Beim obligatorischen Abschluss in einem Gutacher Restaurant fanden die Wanderer die verdienten lobenden Worte für diesen schönen Themenweg.
Erst am Abend – nach der Wanderung – setzte dann der angekündigte Regen ein.