Bevor sich der Sommer endgültig in den Herbst verabschiedet, versprach ein wolkenloser, sonniger Tag 14 Mitgliedern des Schwarzwaldvereines Schiltach + Schenkenzell noch einmal ein besonderes Wandererlebnis in heimatlicher Umgebung.

Nach der Anfahrt an die „Obere Halde“ leitete der Wanderführer Martin Janetzko die Gruppe über die Hochfläche des Kuhberges, mit weitreichenden Blicken auf Schenkenzell, an den Mattenweiher. Die Wiesen und Weideflächen hier oben werden noch vom Oberhalden- und Bascheshof für die Viehhaltung genutzt. Auf über 600 m Höhenlage wird hier sogar noch Ackerbau betrieben. Dutzende Holzpolder abgestorbener Fichten entlang der Waldstraßen und -wege aufgrund der Trockenheit 2018 / 2019 und der daraus entstandenen Borkenkäferkalamität geben ein eindrucksvolles Zeugnis der z. Zt. vieldiskutierten Problematik des Waldsterbens / Klimawandels und regen zum Nachdenken an.

                                Auf den Bänken am Mattenweiher rund um dieses vom SWV angelegte Biotop lässt sich bei einer Rast die Naturidylle mit blühenden Seerosen und den Flugkünsten der Libellen beobachten. Anschließend brachte der steil ansteigende Waldpfad die Wanderer/innen bald an die mächtigen Sandsteinblöcke der „Bohnetskuche“, um die sich eine Sage über den Geist des Bohnets rankt. Die Wegmarkierungen des folgenden Hangweges weisen zum Wahrzeichen des SWVs, den Theisenkopfturm, ein Anlaufziel vieler Wanderer auf dem Westweg für eine Rast oder auch eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit.

Auf den Bänken der Aussichtsterrasse am Turm schmeckte das Vesper sowie der mitgebrachte Kuchen mit Kaffee, während die Blicke in die Ferne auf die Berge des Mittleren Schwarzwaldes, die Seitentäler der Kinzig von Reinerzau und Schiltach, die Schwäbischen Alp bis zur Burg Hohenzollern und den Testturm in Rottweil schweiften. Passend zum Thema der Wanderung trug der Wanderführer einige Zitate heimischer Dichter vor. Die wärmenden Strahlen der Nachmittagssonne auf den vom SWV aufgestellten Himmelsliegen boten keine Veranlassung zur Eile. So tankte man viel Kraft der Natur und die Rast auf dem Theisenkopf zog sich in die Länge, bevor man die Wanderung zurück an den Ausgangspunkt antrat.

In Schenkenzell beendete ein gemütlicher Abschluss auf einer Gartenterrasse eines Hotels diese Genusswanderung gerade noch rechtzeitig vor Einsetzen der Dämmerung.

19.9.2019

Bilder zu Theisenkopfrundeüber den Kuhberg