Auf geschichtlichen Pfaden zum Roßberg in Kaltbrunn

ITKH5052Eine Gruppe des Schwarzwaldvereines Schiltach + Schenkenzell traf sich zu einer Halbtagstour in Kaltbrunn auf die in 750 Meter Höhe gelegene Hochfläche des Roßberges. Erstmalig wurde der Roßberg 1275 geschichtlich erwähnt und ist auf der Höhe inmitten von Wald von Siedlern durch Rodung entstanden.
Im Tal von Kaltbrunn startend führte der Wanderführer Günther Möhring die Wanderer/*innen auf Schotterwegen immer leicht ansteigend bis zur Roßbergsteige. 

Ab hier wurde der weitere Aufstieg auf dem über 100 Jahre alten Hohlweg steiler. Mächtige Sandsteinquarder säumen diesen alten Wirtschaftsweg, der in früherer Zeit den Warenverkehr auf von Ochsen gezogenen Karren ins Tal sicherte. Einige Wanderer konnten als „Einheimische“ noch über Anekdoten aus dem schicksalsträchtigen Leben der damaligen Bewohner des Roßberges informieren. Oben auf dem Roßberg angekommen öffnet sich dem Wanderer eine von Wald umgebene idyllische Hochfläche mit einer Weide- und Graslandschaft, die eine Grenze zwischen Baden und Württemberg bildet.
Mitten auf der Fläche steht der über 200 Jahre alte Schwarzwaldhof „Roßberghof“, der jahrelang leerstehend 2019 aufwändig und liebevoll im Schwarzwaldstil restauriert wurde und heute Familien und Firmen viel Patz für Veranstaltungen bietet. Eine Gruppe junger Frauen aus dem Raum Baden-Baden hatte sich gerade an diesem Wochenende für eine Auszeit von Familie und Beruf dort einquartiert und begrüßte die Schar vom SWV freudig. Nach einem Plausch und einem gespendeten Limettenlikör verabschiedeten sich die Wanderer wieder von der gastfreundlichen Gruppe und trat den Heimweg an.
Unweit des Roßberghofes befindet sich die Roßbergkapelle, die dem Hl. Georg geweiht ist und um die sich zahlreiche Sagen und Mythen ranken. Die Ursprünge dieses kleinen Kirchleins gehen wahrscheinlich schon auf vorchristliche Kultstätten um das Jahr 1000 zurück. Urkundlich wurde sie erstmals 1275 erwähnt. Nach jahrelangem Niedergang und Baufälligkeit wurde sie kürzlich wieder aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt und wird heute nach einer Restauration in 2017 für Andachten bei Beerdigungen des in unmittelbarer Nähe gelegenen Friedwaldes genutzt, erfreut sich aber auch bei Hochzeiten großer Beliebtheit.
Der Rückweg ins Tal ließ noch Zeit für eine gemütliche Einkehr auf der Terrasse eines Schenkenzeller Gasthofes.

Bilder Friedwaldrunde