Ein Ferientag auf einem Bauernhof
Unter Federführung des Jugendbüros Schiltach setzte der Schwarzwaldverein Schiltach + Schenkenzell auch in 2023 sein schon zur Tradition gewordenes Ferienprogramm „Ein Ferientag auf dem Bauernhof“ fort. Die noch zu Beginn der Veranstaltung ergiebigen Regengüsse brachten noch Zweifel an der Durchführung und nur die Wettervorhersage auf baldige Besserung gab grünes Licht. 
1 Dutzend Kinder aus Schiltach und Schenkenzell freuten sich auf die Tiere auf dem schon seit Generationen familiär geführten Bauernhof in Tennenbronn.
Dieses Jahr waren sogar 2 Buben aus Sevilla in Andalusien dabei, die zu Besuch bei ihrer Oma im Schwarzwald weilen. Für Kinder besonders interessant ist nicht die sonst übliche Massentierhaltung auf Wirtschaftlichkeit ausgerichteten Höfen, sondern die breite Vielfalt an unterschiedlichen Tieren. Die Bäuerin Margit Moosmann, die mit ihrer natürlichen und ruhigen Art bei den Kindern immer gut ankommt, sowie einige Helfer des SWVs rund um das Organisationsteam Daniela Wöhrle und Marcus Löffler, betreuten und versorgten die Kinder den ganzen Tag. Bereits bei der Ankunft wurden die Kinder vom Hofhund Bobbi freudig begrüßt, der bereitwillig den ganzen Tag unzählige Streicheleinheiten genoss.
Die Zeit noch andauernden Regens wurde zunächst im Kuhstall überbrückt. Gerne halfen die Kinder zuerst bei der Fütterung, dann beim Melken mit der Melkmaschine und ganz nebenbei lernten die Kinder viel über Verhalten, Lebensweise und Tierhaltung auf einem Bauernhof. Interessant wurde dann eine Einführung in das Melken von Hand wie noch vor hundert Jahren. Einige Kinder wollten dies natürlich auch selbst probieren. Wenig überraschend nahmen hierbei die Mädel bei den Freiwilligen eine dominierende Rolle ein. Bei dem anschließenden Füttern des kleinen Kälbchens standen die Mädel ebenfalls in vorderster Reihe. 2 der Mädel setzten sich bequem in die mit Heu gepolsterte Futterkrippe, um das Kälbchen auch noch mit Streicheleinheiten zu versorgen. Ein Kommentar eines Kindes zeigt die geringe Berührungsangst zu den Tieren schlechthin: „Das Kälbchen hat an meinen Finder genuckelt, weil da Milch dran war!“.
Gleich neben dem Kuhstall waren die Schweine, die ebenfalls schon ganz ungeduldig grunzend auf ihre Fütterung warteten. Die Mutigen unter den Kindern durften in den Stall und die Schweine direkt aus der Hand mit Äpfeln und altem Brot füttern. Wie die Wettervorhersage angekündigt hatte, verflüchtigte sich der Regen am Vormittag und so konnten dann die Fische im hofnahen Teich versorgt werden. Die Bäuerin fing ein Fisch in einem Behälter, sodass die Kinder nacheinander den zappelnden Fisch einmal berühren durften. Nach der Fütterung von den Hühnern, Hasen und 2 Schafen rückte die Mittgaszeit heran. Ein Helfer des SWVs hatte bereits den Grill angeschürt. Die Zwischenzeit wurde mit der Aufbereitung der Milch überbrückt, bei der die fachkundige Bäuerin wieder mit Rat und Tat zur Seite stand. In einem Butterfass wurde wie in alten Zeiten der Rahm der Milch zu Butter gerührt. Es dauerte schon eine Weile, bis die Kinder abwechselnd rührend streichfeste Butter gerührt hatten. Auch dies ist ein Erfahrungswert für die Kinder, wieviel Handarbeit und Fleiß die Bauern noch vor 100 Jahren ohne Automatisierung aufbringen mussten.
So viel Arbeit macht natürlich auch hungrig. Die Kinder ließen sich die Grillwürste auf Wecken schmecken und auch das selbst gebackene Stockbrot am offenen Grill fand reges Interesse. Nach dem Essen war keine Ruhe angesagt, denn noch mehr Tiere warten bereits auf Futter. Zuerst wurden ein paar Schafe auf eine Wiese zum Grasen geführt und danach erhielten einige Ziegen auf einer anderen Weide Blätter abgeschnittener Zweigen von Sträuchern sowie - besonders beliebt - altes Brot und geschrotetes Korn.
So verging der Nachmittag wie im Flug. Bevor jedoch die Zeit zum Aufbruch nahte, hatten die Organisatoren noch eine Schnitzeljagd im Wald oberhalb des Bauernhofes auf ihrem Programm. Den Abschluss krönte dabei die gefundene Schatzkiste mit allerlei Süßigkeiten.
Pünktlich um 16.00h wurden die Kinder wieder den Eltern in übergeben und alle Kinder freuen sich auf eine Wiederholung im nächsten Jahr.