Bericht PObwohl der kleine Mattenweiher auf dem Kuhberg oberhalb von Schenkenzell recht abgelegen ist, ist er doch ein Anziehungspunkt fur viele Einheimische, die in der Ruhe der Waldberge um den Teisenkopf Erholung suchen.

 Bis vor etwa 100 Jahren war er - sein Name deutet es schon an - ein Weiher, mit dem die ansässigen Bauern Wasser sammelten, um damit ihre Wiesen zu bewässern. Spätestens nach dem 2. Weltkrieg kam diese Art der Wiesenbewirtschaftung aus der Mode und der Weiher verschlammte. Zudem verschwanden die Wiesen in seinem nahen Umkreis und wurden aufgeforstet

GROSSAKTION ZAHLREICHER HELFER

 Der ungenutzte Mattenweiher fiel also in einen Dornroschenschlaf, aus den ihn der Schwarzwaldverein Schiltach-                               Schenkenzell Anfang der 1980er Jahre erweckte. Mit finanzieller Unterstützung des Fabrikanten Friedrich Grohe sanierte er damals den Wei her. Doch nach mehr als 35 Jahren machte die inzwischen Peter Hettich ergriff die Initiative und aktivierte den Ortsverein. Nicht stattgefundene Verlandung einen erneuten Einsatz des Schwarzwaldvereins nötig. Naturschutzwart nur der Schlamm musste aus dem Becken entfernt, sondern auch der Wasserzufluss aus der Umgebung und die Dichtigkeit des Beckengrundes sichergestellt werden. Dass ein solches Großprojekt nicht allein zu schaffen ist, war ihm schnell klar. Insgesamt 25 Helfer aus Schwarzwaldverein, Jugendfeuerwehr und örtlichem BUND aktivierte Peter Hettich. Sie halfen alle gern bei dem Naturschutzprojekt mit,

                               Obwohl die Arbeiten nicht immer einfach waren. Vor allem das Abpumpen und Entfernen des Schlamms erforderte mehr Aufwand als erwartet, auch die lange Zuleitung des Wassers bereitete Schwierigkeiten. Doch schließlich gelang die Sanierung des Mattenweihers, die von September 2019 bis ins zeitige Frühjahr 2020 dauerte. Nun präsentiert er sich als schönes, kleines Waldgewässer, das sich mit seinen Seerosen harmonisch in die Landschaft einfügt. In seinem Wasser spiegeln sich nun wieder die Bäume, Libellen jagen am Ufer nach Insekten und den Amphibien steht genügend Wasser zum Ablaichen zur Verfügung. Neue Bänke am Ufer laden zum Verweilen ein.

Coronabedingt hatten Willi Heinzmann und Karl-Heinz Koch, die Vorsitzenden des Schwarzwaldvereins, erst im letzten Oktober zur Einweihungsfeier eingeladen. Da die Stiftung ,,Natur­ und Kulturlandschaft Schwarzwald" einen finanziellen Beitrag geleistet hatte, war auch der gesamte Stiftungsrat nach Schenkenzell gereist. Dessen Vorsitzender Eugen Dieterle beglückwünschte den Ortsverein zum Mattenweiher-Projekt: ,,Sie reden nicht nur vom Naturschutz, sondern Sie machen auch etwas." Die zahlreichen Helfer zeigten, so Dieterle weiter, dass man nur gemeinsam etwas Großes erreichen könne. Solch vorbildliches Engagement sei die Grundlage des Schwarzwaldvereins.

Bericht P 2Er erwähnte auch, dass er als Schiltacher seit seiner Jugendzeit den Mattenweiher kenne, als er mit den Eltern in den Wäldern Heidelbeeren gesammelt habe. Er wunschte, dass der Weiher seine ruhige Atmosphäre behalte und ein stilles Biotop bleibe. Auch Prasident Meinrad Joos war gekommen und lobte das Projekt. ,,In unserer schnelllebigen Zeit ist ein solches, auf lange Dauer angelegtes Projekt etwas Besonderes. Dem Ortsverein gebührt Dank, sich darauf eingelassen und es mit Erfolg vorangetrieben zu haben."