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 Reanimation des Biotops Gründlebühl

Ein Projekt des Schwarzwaldvereins Schiltach-Schenkenzell e. V.

Bei der offiziellen Eröffnungsfeier des Mattenweihers im Jahr 2020, erhielt Naturschutzwart Peter Hettich den Hinweis dass es ein weiteres vernachlässigtes Biotop auf der Gemarkung Schiltach gibt, dass etwas überarbeitet werden müsste.“ Laut Recherchen zeichnete sich unter anderen, der städtischen Mitarbeiter Christoph Latz in den 1980er Jahren für die Planung, Lage und Umsetzung des Laichgewässers, das als offizielles Biotop bei der Naturschutzbehörde eingetragen ist, verantwortlich. Das Biotop mitsamt einem Wasserzulauf wurde eingerichtet, geriet aber wohl im Laufe der Jahre in Vergessenheit und wurde von der städtischen Seite nicht mehr gepflegt.

 Bei nähere Betrachtung wurde festgestellt, die Anlage wurde, nach dem heutigen Kenntnis-stand nicht optimal und artgerecht angelegt und erbaut. Lediglich der zur Grünfläche liegende Gewässerbereich kann als optimal und amphibienfreundlich bezeichnet werden. 

Die ersten Eindrücke, umgestürzte, abgestorbene Bäume und Sträucher, überwucherndes Gestrüpp, fast völlige Verlandung, nur an wenigen Stellen noch versumpfte Wasserlöcher. Es wartet eine Herkulesarbeit auf den Naturschutzwart und seine Helfer.

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Nach Rücksprache mit und Prüfung durch die untere Naturschutzbehörde über die Reaktivierung des Biotops, gab es nach entnommenen und unbedenklichen Bodenproben, grünes Licht seitens der Behörde. Pandemiebedingt kam es jedoch immer wieder zu zeitlichen Verschiebungen und Verzögerungen bei dem Projekt.

Nach einigen Überlegungen wie vorgegangen werden sollte, ob schweres Gerät eingesetzt werden kann oder reine Handarbeit als die schonendere Variante vorzuziehen wäre, entschied man sich der Natur zuliebe auf schwere Baumaschinen zu verzichten und die Reaktivierung durch reine Handarbeit zu leisten. Bei diesen ersten Planungen wurden die leitenden und in diesem Bereich sehr erfahrenen Mitarbeitern des NABU Dunningen mit einbezogen, für deren Mitarbeit der Schwarzwaldverein Schiltach-Schenkenzell sehr dankbar ist.

Um überhaupt wieder Zugang zum Biotoptümpel zu erlangen galt es als erster Schritt, die umgestürzten, teilweise abgestorbenen Bäume und Gebüsche zu beseitigen, die abgesägten und abgestorbenen Hölzer zu entfernen und entsprechend zu entsorgen.
Des Weiteren umfasst der Aufgabenkatalog die Widerherstellung des Wasserzulaufs, sowie die Überprüfung der Lage und des Zustandes der damals eingebrachten Teichfolie.

Die Hauptaufgabe, erwies sich schwer wie ein Hinkelstein von Obelix. Das Entfernen des Bewuchses auf der Wasserfläche, sowie den durch jahrzehntelangen Grüneintrag – also Laub – des angrenzenden Bewuchses und der Wasserpflanzen auf dem Grund des Biotops. Durch die Ablagerungen hat sich am Grund eine Faulschlammschicht gebildet, dadurch kommt es zu einem Fäulnisprozess in der Schlammschicht die dem Wasser den Sauerstoff entzieht Diese muss raus, das Biotop droht zunehmend zu verlanden und zu kippen. Der Geruch des stehenden Gewässers sprach stark dafür.

Der erste Schritt wurde nun am 20. November 2021 unternommen, Naturschutzwart P. Hettich, unterstützt durch Markus und Junior Florian Löffler. entfernten, um einen besseren Überblick über das Gelände zu bekommen, die ersten umgestürzten Bäume aus dem Biotopbereich. Mit dem  Einsatz von Kettensäge, Baumschere, Freischneider und viel Laufarbeit war das Tagesziel erreicht.

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Zu einem zweiten Einsatz, am Samstag, den 18.12.2021, fanden sich neben dem Naturschutz-wart auch Marcus Löffler sowie der Wegewart Michael Götz den Weg zum Einsatzort. Tagesziel war der Rückschnitt und die Entfernung der restlichen zumeist abgestorbenen Randbepflanzung, die größtenteils bereits in das Gewässer hinein gesunken waren.

Da die Büsche und Bäume in den zurückliegenden Jahren eine stattliche Höhe und Umfang erreicht hatten, gestaltete sich die Entfernung sehr arbeits- und zeitintensiv. Mit Motorsägen, Astscheren und mit Hilfe von einem Schlepper, wurde dem Gestrüpp zu Leibe gerückt.

P1040686P1040679.jpgDie entfernten Bäume und Sträucher wurden aufgestapelt und werden dann zeitnah, so gedacht, von Mitarbeitern des Bauhofs in Schiltach geschreddert und zurück in die Natur gebracht.

Zwei  weitere Arbeitseinsätze seitens des Naturschutzwarts ergaben sich am 12. und 28. Februar 2022, wobei große Mengen von Einlagerungen mittels einem langstieligen Rechen aus dem Gewässer entfernt wurden. Mit Unterstützung von Marcus Löffler wurde am 5. März weitere Einlagerungen vom Biotopgrund entfernt werden.

Beim Arbeitseinsatz am 12. März ging es um die Entfernung des auf der Wasseroberfläche schwimmenden Bewuchses, der sich als sehr hartnäckig erwies, sowie um die Entfernung von versunkenen Blättern, Bewuchs und Zweigen.

Unterstützung durch 3 leitende Mitarbeitern des NABU Dunningen bekam der Naturschutzwart beim Arbeitseinsatz vom 17. März.

P1040712P1040715Der NABU Dunningen, unter der Leitung von Roland Fischinger, hat sehr viel Erfahrung mit der Einrichtung von sogenannten Feuchtbiotopen und Laichgewässern. Für diese Unterstützung und Beratung für das Biotop Gründlebühl ist der Naturschutzwart Peter Hettich sehr dankbar.

 Mit diesem Arbeitseinsatz war diese Aufgabe vorerst erledigt. Aufgrund der vorgerückten Jahreszeit, sowie der anstehenden Laichzeit von eventuellen Teichbewohnern müssen weitere Reinigungsarbeiten auf den kommenden Spätherbst verschoben werden.

Am Samstag, 16. April wurde der Bereich um das Gründlebühl-Biotop noch einmal vom Naturschutzwart gereinigt und die entnommenen Ablagerungen, damit diese nicht wieder beim nächsten Starkregen wieder eingeschwemmt werden, soweit wie möglich vom Biotoprand entfernt.

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P1040725P1040728Als kleiner Erfolg ergab sich die Besichtigung der Biotopanlage am Samstag, den 23. April. Die am Vortag vorgenommene Reinigung des Biotopzuflusses hatte Erfolg und endlich hat das Biotop einen funktionierenden, wenn auch zu diesem Zeitpunkt, durch die anhaltende Trockenheit, sehr geringen Zufluss. Auch die Zufluss Stelle am Biotop konnte festgestellt werden.

Was noch fehlt sind die Bewohner für die das Laichgewässer einst mal angelegt wurde, was aber bei der diesjährigen .Trockenheit eine sehr langwierige Angelegenheit werden wird und viel Geduld erfordert.

Das Projekt: „Reanimation des Biotops Gründlebühl" durch die Schwarzwaldvereinsgruppe Schiltach-Schenkenzell“ ist vollzogen.